MODERNE ENDODONTIE
Wurzelkanalbehandlung
Eine Wurzelkanalbehandlung wird dann nötig, wenn sich der Zahnnerv akut entzündet hat oder bereits abgestorben ist.
Im letzteren Fall ist es durch die Zerfallsprodukte zu einer Entzündung im Bereich der Wurzelspitze gekommen. Erfolgt keine Behandlung, so ist es möglich, dass sich die Entzündung ausbreitet und sich ein Abszess bildet. Dies kann unter Umständen schwere allgemeinmedizinische Komplikationen mit sich führen.
Ziel der Wurzelkanalbehandlung ist es, den infizierten Nerv zu entfernen, beziehungsweise die Wurzelkanäle von den abgestorbenen Gewebsresten zu reinigen. Dazu ist es notwendig, mittels spezieller Feilen den Durchmesser des Wurzelkanals zu vergrößern. Nur so können zum einen die antibakteriellen Spüllösungen auch in der Tiefe nahe der Wurzelspitze wirksam werden, andererseits muss genug Platz für die anschließende dichte Wurzelfüllung geschaffen werden. Diese ist notwendig, um eine erneute bakterielle Besiedlung des Kanalsystems zu verhindern. Aus diesem Grund ist auch die Versorgung der Zahnkrone im Anschluss an die Wurzelbehandlung sehr wichtig. Eine dichte Kunststofffüllung ist zu empfehlen, um das Kanalsystem zur Mundhöhle abzudichten. In bestimmten Fällen, wenn die Zahnkrone bereits sehr zerstört ist, kann es außerdem sinnvoll sein, den Zahn mit einem Stift zu stabilisieren und zu überkronen. Wurzelbehandelte Zähne sind frakturgefährdeter als vitale Zähne, da ihnen eine wichtige Querverstrebung verloren gegangen ist.
Die Behandlung erstreckt sich in der Regel über drei Sitzungen: Die Eröffnung des Zahnes (Schmerzbehandlung), die Reinigung (Aufbereitung) und die Wurzelfüllung. Dazwischen wird der Zahn mit schmerzstillenden und/ oder desinfizierenden Medikamenten versehen und verschlossen. In manchen Fällen kann es notwendig sein, diese medikamentöse Einlage öfter zu wechseln, um die Infektion unter Kontrolle zu bringen. Zwischen den einzelnen Behandlungssitzungen ist die Anfertigung von Röntgenbildern unerlässlich, um den Behandlungserfolg zu kontrollieren.
Die Erfolgsquote liegt laut Literatur bei 85 bis 95%. Bei vorbestehender Entzündung der Wurzelspitze liegt sie bei 70 bis 85% und steigt nach 3- bis 4-jähriger Beobachtungszeit auf bis zu 90% an (Stellungnahme der DGZMK zur Prognose von Wurzelkanalbehandlungen). Die Alternative zur Wurzelkanalbehandlung ist meist nur die Extraktion des betroffenen Zahnes, um eine Schmerzfreiheit herbeizuführen.
Um diese Erfolgsquote einhalten zu können, arbeiten wir mit speziellen antibakteriellen Spüllösungen. Des Weiteren verwenden wir modernste maschinelle Verfahren, um die Wurzelkanäle sorgfältigst aufbereiten zu können. Ein elektrisches Verfahren zur Längenmessung der Wurzel (Endometrie) ermöglicht es uns dabei, auch wirklich bis zur Wurzelspitze vorzudringen und dabei andererseits diese nicht zu überschreiten. Die verwendeten Feilen aus flexiblem Nickel-Titan-Stahl sind teure Einmalartikel.